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Vertellskes ut Waohn

Die Beschwerde

Rümpker hat in „Küwens Trinkes“ Garten Kartoffeln und „Plaggen“ liegen. Sie fordert ihn auf, dies wegzuschaffen. Als er ihrer Aufforderung nicht nachkommt, wendet sie sich an den Wachtmeister Kohl von Sögel. Die Beschwerde lautet: „An die Kohlpolizei in Sögel. Heraus mit den Kartoffeln, weg da mit den Plaggen. Wo ein Esel ist, ist auch ein Treiber. Gruß Käthe Meher“.

Janbernd

Fräulein Wippermann kommt mit dem Rade von Kluse. Auf dem Schlingende trifft sie Buntengel Janbernd, der sie anhält. „Ar, ar wat büs du för äine?“ fragt er. „Ich bin die Lehrerin aus dem Dorfe, mein Name ist Wippermann.“ „Ar, ar so,“ segg Janbernd, „dänn mutt ick jä Ih tau di säggen.“

Doktorhinnerk

In Wahn ist Schützenfest. Froh und munter dreht sich jung und alt auf dem Tanzboden. Ganz seiner Würde bewußt, wendet sich Doktorhinnerk an die Lehrerin: „Gestatten Sie, Fräulein Lehrerin, mit Ihnen tanzen zu dürfen. Ich bin Doktor Heinrich Müller, königlicher Hof- und Leibarzt Seiner Majestät.“

Eine Spukgeschichte

Viele werden gern an die langen Winterabende zurückdenken, als man am heimlichen Herdfeuer saß und mit roten Wangen und klopfendem Herzen den Spukgeschichten der Alten lauschte. Knackte es nicht dort hinten in der dunklen Diele? Grinste nicht aus der flackernden Flamme des Herdfeuers mit glühenden Augen der Teufel? Es surrte das Spinnrad; es riß das Garn; und zitternde Hände knüpften eilig den Faden. Vor den Fenstern draußen heulte klagend der Wind.

Ich erinnere mich noch genau folgender Geschichten:

Es sind schon mehrere Jahrzehnte vergangen, seit es auf Dierkes „naie Wiske“ spukte. Damals waren die Weiden den einzelnen Bauern noch nicht zugeteilt. Sie gehörten der „Allmende“. Die Gemeinde mußte Kuhhüter stellen. Eines nachts saßen die Kuhhüter in „Dierkes Wiske“ am großen Feuer. Es ging auf Mitternacht zu. Auf einmal glotzte sie ein Kater aus grün funkelnden Augen unheilverkündent an. Stille ward es, unheimlich still. Das Feuer erlosch, und im schwelenden Rauch entschwand der Kater so plötzlich, wie er gekommen war. Auch in den folgenden Nächten saß der Kater wieder um Mitternacht am Feuer. Den Kuhhütern wurde Angst. Sie wagten nicht mehr, die Kühe des Nachts zu hüten. Von dieser schaurigen Begebenheit hörte auch Dierkes Knecht, ein großer, starker Mann. Er lachte darüber und ging mit den Angsthasen die Wette ein, dem Kater dem Garaus zu machen. Gesagt, getan. In der nächsten Nacht übernahm er das Hüten der Kühe.  Punkt 12 Uhr erscheint der Kater. Fest umklammert der Knecht seinen „Küel“, und mit voller Wucht fällt dieser auf das Tier nieder. Aber 0 Graus! Auf der Weide wimmelt es plötzlich von Katzen! Die Kühe stoben brüllend davon. Und der Knecht rennt keuchend und mit schlotternden Knien zum Hofe zurück. „Kein anderer als der Teufel kann der Kater sein“, stößt er zitternd hervor. Seit jener Nacht hat niemand mehr den Teufel gesehen. Wer des Nachts zwischen 12 und 1 Uhr durch das Gebüsch bei Krömes den Weg nach Wippingen geht, der wird nie heil nach Hause kommen. Hier soll nämlich der Teufel als goldenes Kalb sein Unwesen treiben. Ob schon jemand um diese Zeit von den Wahnern dem Teufel begegnet ist, weiß ich nicht.

Linke Seite der Bühne, von links nach rechts:
Heinrich Lammers, Bernd Gehrs, Maria Müller, Maria Kuper, Wilhelm Temmen
Rechte Seite der Bühne, von links nach rechts:
Elisabeth Radke, Leni Theiken, Regina Rüters, Elisabeth Eckholt, Thekla Sievers

Wilhelm Rüters

Lücken-Schneider