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Wahner Sodalität

Unter den kirchlichen Erinnerungen unserer Jugendzeit steht die Sodalität mit an erster Stelle. Als Kinder schon schauten wir mit ehrfürchtiger Bewunderung auf die drei Jungmänner, die an den höchsten Feier- tagen die Fahne trugen und mit ihren blanken Säbeln flankierten. Ebenso auf die drei Jungfrauen, die im weißen Schleier vor der Kommunionbank standen und die weißen Lilien in den Händen trugen. Wenn aber der Junge und das Mädchen herangewachsen waren, um selber aufgenommen werden zu können, dann wurde wirklich diese Aufnahme zu einem seelischen Erlebnis. So kam es auch, daß kein Jugendlicher die Aufnahme und Zugehörigkeit zu ihr entbehren wollte. Hat nicht die Marienverehrung uns allen im Ringen der Jugendjahre viel geholfen? Es gab wohl kaum jemanden, der an der Monatskommunion der Sodalität nicht teilnahm. Ein besonderes Ereignis war die Wahl der Vorstände, die nun für ein Jahr den anfangs geschilderten Ehrendienst in der Kirche ausüben durften. Die gewählten Sodalinnen hatten auch bei den Bittprozessionen die Madonna auf ihren Schultern zu tragen. (Bild.) Sie pflegten auch den Marienaltar, besonders in den bei den Marienmonaten Mai und Oktober, zu schmücken. Viel Segen ist in unserem alten Heimatdorf von der Marienverehrung der Sodalität für unsere Jugend ausgegangen. Wir bleiben Sodalen und Sodalinnen, d.h. Schutzbefohlene der Gottesmutter und zugleich Streiter und Kinder Mariens, auch in der neuen Heimat. Bruder Thomas.

Diese (oben abgebildete) Madonna wurde renoviert von Wilhelm Rüters, BeIm und Dr. Schewe vom Diözesanmuseum Osnabrück, in dem diese Plastik jetzt steht. Zu diesem Bild zitieren wir einen Beitrag aus: „Geschichte und Verfassung des Niederstiftes Münster von Cl. A. Behnes, erschienen als Reprint im Schuster Verlag, Leer: „…Um die Idee des Heidentums nicht allein zu vertilgen, sondern auch durch fromme Gebräuche zu ersetzen, stellte man auf Befehl, statt der früheren Markgötter, in der in Gottesfrieden gelegenen Mark Bilder der Heiligen auf; statt der Umtragung dieser ehemaligen Markgötter wurden die Bilder der Heiligen feierlich zur Verehrung umhergetragen; an den Scheidewegen mußten Kreuze stehen, und in das Brot sogar das Kreuzzeichen eingedruckt sein.“